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7321 |
Laboruntersuchung
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07.06.2024 |
aktiv
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intern
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akkreditiert
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Weiterleitung |
Labor Limbach (Heidelberg) |
Dr. Manegold (259), Dr. Pagel (250) |
T0 |
2x wöchentlich |
48 Std. |
HPLC |
2 ml EDTA-Blut |
2 x wöchentlich |
Testung vor Azathioprin- oder 6-Mercaptopurin-Therapie |
> 20 nmol/g Hb/h |
Testung vor Azathioprin- oder 6-Mercaptopurin-Therapie wegen Intoxikationsgefahr empfohlen.
Bei Patienten mit einer genetisch bedingten kompletten Defizienz der TPMT kommt es regelmäßig zu schwerwiegenden myelotoxischen Nebenwirkungen.
Cave: Präanalytische Verfälschungen durch Bluttransfusionen. |
Hintergrund
Mercaptopurin wird durch das cytosolische Enzym Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) zu Methylthiopurin metabolisiert. Dieses Enzym zeigt einen relevanten Polymorphismus in der menschlichen Bevölkerung. Etwa 10 % der Bevölkerung weisen eine deutlich verminderte Enzymaktivität auf, welches die Entgiftung von Mercaptopurin verzögert. Etwa 0,3 % (d. h. einer unter 300) zeigen keine nachweisbare TPMT-Aktivität. Bei diesen Patienten kommt es regelmäßig zu schwerwiegenden myelotoxischen Nebenwirkungen, wenn Mercaptopurin (oder Azathioprin) in „normaler“ Dosis verabreicht wird.
Bewertung
Ursache der verminderten oder fehlenden Enzymaktivität sind Mutationen im Gen für die TPMT. Drei Allele (TPMT*2, TPMT*3A und TPMT*3C), sind für etwa 80 - 95 % der Fälle von verminderter TPMT-Aktivität verantwortlich.
Diagnostisch wird die TPMT-Aktivität in den Erythrozyten bestimmt, so dass diese Untersuchung durchgeführt werden sollte, bevor der Patient Bluttransfusionen erhalten hat, da sonst die Enzymaktivität falsch normal sein kann. |