Immunglobulin A (IgA), sekretorisch im Speichel

Kategorie Laboruntersuchung
Stand31.10.2024
ErbringerWeiterleitung
Methode
Nephelometrie
Material
0,5 ml Speichel
AnsatztageMo - Sa, täglich
Indikation
V. a. kompletten IgA-Mangel (sekret. IgA im Speichel)
V. a. entzündliche Prozesse im GI-Trakt (sekr. IgA im Stuhl)  
AbnahmeBitte Spezialgefäß anfordern (Salivette)
Referenzbereich
Speichel: 20 - 200 mg/l
 
Kurzinformation
Das sekretorische IgA wird unabhängig vom IgA im Serum gebildet; ein Mangel kann daher auch bei unauffälligem Spiegel von IgA im Serum auftreten und kommt bei rezidivierenden Schleimhautinfekten, Atopie und Autoimmunerkrankungen vor.
Zusatzinformation
Hintergrund
Das in den Schleimhäuten gebildete sekretorische IgA (sIgA) liegt als Dimer vor und besitzt ein zusätzliches Glykoprotein, das dem Transport zur Schleimhautoberfläche dient und vor proteolytischem Abbau schützt. Die wesentlichen Aufgaben des sIgA bestehen in der Bindung von Mikroorganismen auf den Schleimhäuten und die Aktivierung von Entzündungsreaktionen. Das sIgA wird unabhängig vom Serum-IgA gebildet. Ein Mangel an sIgA führt zu gehäuften sinopulmonalen und Harnwegsinfektionen, Atopien und Autoimmunerkrankungen.
 
Bewertung
Die Konzentration des Serum-IgA lässt nicht unmittelbar auf die des sIgA schließen. Daher sollte bei Verdacht auf einen IgA-Mangel (siehe unter "Immunglobulin A") stets auch eine Bestimmuzng des sIgA erfolgen. Im Säuglings- und Kleinkindesalter kann IgA im Serum fehlen, obwohl sIgA im Speichel schon vorhanden ist.