Noradrenalin im Urin

Katecholamine

Kategorie Laboruntersuchung
Stand17.04.2024
ErbringerEigenleistung
MethodeHPLC
Material
8,5 ml aus gut gemischtem 24 h-Sammelurin (angesäuert). Bitte Sammelvolumen mitteilen!
Ansatztage3 x wöchentlich
Indikation
V. a. Phäochromozytom, Suchtest bei Hypertonie
Abnahme
Zur 1. Portion 10 ml 10 %ige HCl geben
Behelfsmäßig: 20 ml Spontanurin + 0,2 ml 10 %ige HCl
Keine Stabilur-Röhrchen (wegen Borsäurezusatz) verwenden!
Referenzbereich
              µg/24 h µg/g Kreatinin
Erwachsene:   <  97   < 115
Schulkinder:  <  70   <  85
Kleinkinder:  <  40   < 120
Säuglinge:    <  20   < 420
Interpretation
Werte über 200 µg/24 h bei Erwachsenen deuten auf ein Phäochromozytom hin. Leicht erhöhte Werte werden auch bei essentieller Hypertonie und bei Stress beobachtet.  
Zusatzinformation
Hintergrund
Das Katecholamin Noradrenalin wird überwiegend in den chromaffinen Zellen des sympathischen Nervensystems synthetisiert. Es führt über eine vasokonstriktorische Wirkung zum Anstieg des systolischen und diastolischen Blutdrucks.
Bei Tumoren des sympatho-adrenalen Systems kommt es durch die verstärkte Synthese von Katecholaminen zu einer erhöhten Konzentration im Plasma bzw. einer verstärkten Ausscheidung im Urin. Etwa 90 % der Phäochromozytome bilden Noradrenalin (siehe auch unter „Phäochromozytom- und Neuroblastom-Diagnostik“).
 
Bewertung
Leicht (bis 1,5-fach) erhöhte Werte treten häufig bei erhöhtem Sympathikotonus verschiedener Ursache auf. Werte ab 1,5- bis 2-facher Höhe des Referenzbereichs sind verdächtig für einen Noradrenalin-produzierenden Tumor. Eine starke Erhöhung allein von Noradrenalin (ohne Adrenalin) spricht für extra-adrenale Lokalisation (Paragangliom) oder für einen großen Nebennierenmark-Tumor, der die Adrenalin-Synthese verdrängt hat.
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat Mai 2023.pdf
Download.png Ringversuchszertifikat Mai 2024.pdf