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Laboruntersuchung
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03.07.2020 |
Weiterleitung |
EIA |
0,5 ml Serum (tiefgefroren und lichtgeschützt), 8,5 ml Urin (tiefgefroren und lichtgeschützt) |
2 x wöchentlich |
Diagnose und Verlaufskontrolle von Erkrankungen mit erhöhter zellulärer Aktivität: Infektionen, Autoimmunerkrankungen, maligne Erkrankungen, Abstoßungsreaktionen nach Transplantation |
Serum: < 10 nmol/l
Urin: < 220 µmol/mol Kreatinin |
Hintergrund
Neopterin ist ein Botenstoff des Immunsystems. Er wird von aktivierten Monozyten und Makrophagen aus Guanosintriphosphat gebildet. Stimulus für eine erhöhte Neopterin-Freisetzung ist vor allem Interferon-Gamma, das von aktivierten T-Lymphozyten (vor allem TH1-Zellen) gebildet wird. Somit ist Neopterin ein Indikator der Aktivierung der zellulären Immunabwehr.
Bewertung
- Deutlich erhöhtes Neopterin findet sich bei akuten Virusinfektionen, auch bei Infektionen mit intrazellulären Erregern (z. B. Tuberkulose) und Parasiten (z. B. Malaria). Eine Korrelation der Neopterin-Konzentration mit dem Krankheitsverlauf einer HIV-Infektion hat sich als wenig aussagekräftig erwiesen.
- Bei Autoimmunerkrankungen, z. B. Rheumatoide Arthritis, SLE, korreliert die Neopterin-Konzentration im Serum mit dem Ausmaß und der Aktivität der Erkrankung sowie dem Therapieerfolg. Eine Neopterin-Erhöhung trägt zur Differentialdiagnose der Rheumatoiden Arthritis gegenüber einer Osteoarthrose bei.
- Nach Organtransplantationen kann eine erhöhte Neopterin-Konzentration im Serum und zum Teil im Urin auf immunologische Komplikationen, wie Abstoßung oder Infektion, hinweisen.
- Bei bestimmten Tumoren (z. B. Magen-Ca, Prostata-Ca, Lungen-Ca) kann der Neopterin-Wert als Prognose- und Verlaufsmarker dienen.
- Ein erhöhter Neopterin-Wert im Serum wurde ferner als ein unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor sowohl bei Patienten mit als auch ohne koronare Gefäßerkrankung nachgewiesen.
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Grammer TB, Fuchs D, Boehm BO, Winkelmann BR, Maerz W. Neopterin as a predictor of total and cardiovascular mortality in individuals undergoing angiography in the Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health study. Clin Chem 55: 1135-46, 2009. (101) |