Hintergrund
Die qualitative Liquor-Zelldifferenzierung ermöglicht es, morphologische Äquivalente verschiedener Erkrankungen aufzuzeigen. Sie ist indiziert bei akuten, subakuten und chronischen Entzündungen des ZNS, Tumoren des ZNS und der Meningen und bei Nachweis resorptiver Reaktionen bei Blutungen und Reizreaktionen.
Bewertung
- Normwert: <= 4 Zellen/µl
- pathologisch: >= 5 Zellen/µl
- Bei blutigem Liquor muss die Gesamtzellzahl korrigiert werden; hierbei muss pro 1000 Erythrozyten 1 Zelle abgezogen werden.
Dominierende Zelltypen des Liquor cerebrospinalis bei akuten Infektionskrankheiten des ZNS:
Zelltyp Zellzahl Erkrankung
Polynukleäre, bis > 30.000/µl bakterielle,
Neutrophile eitrige Meningitis
< 1000/µl apurulente bakt.
Meningitis,
Frühstadium einer
viralen Meningitis
Mononukleäre, mehrere virale Meningitis,
Lymphozyten hundert tuberkulöse Meningitis
50-500/µl Meningoenzephalitiden,
Neuroborreliose
Die Zellzahlen sind als Anhaltspunkte zu interpretieren, Abweichungen sind im Einzelfall möglich. |