Immunglobulin A (IgA) im Serum

Kategorie Laboruntersuchung
Stand21.07.2020
ErbringerEigenleistung
MethodeNephelometrie
Material0,5 ml Serum
AnsatztageMo - Sa, täglich
Abnahme
V. a. IgA-Mangel bei gehäuften Infektionen, glutensensitiver Enteropathie, V. a. monoklonale Gammopathie, IgA-Nephritis, Purpura Schönlein-Henoch
Referenzbereich
Erwachsene:  0,70 - 5,00 g/l
Kinder (altersabhängig):
Altersgrenze bis 1M:  0,01 - 0,06 g/l
Altersgrenze bis 3M:  0,10 - 0,34 g/l
Altersgrenze bis 6M:  0,08 - 0,60 g/l
Altersgrenze bis 9M:  0,11 - 0,80 g/l
Altersgrenze bis 12M: 0,14 - 0,90 g/l
Altersgrenze bis 2J:  0,21 - 1,50 g/l
Altersgrenze bis 4J:  0,30 - 1,90 g/l
Altersgrenze bis 6J:  0,38 - 2,20 g/l
Altersgrenze bis 8J:  0,46 - 2,50 g/l
Altersgrenze bis 10J: 0,52 - 2,70 g/l
Altersgrenze bis 12J: 0,58 - 2,90 g/l
Altersgrenze bis 14J: 0,63 - 3,00 g/l
Altersgrenze bis 16J: 0,67 - 3,10 g/l
Altersgrenze bis 18J: 0,70 - 3,20 g/l
Restliche Altersangaben: 0,70- 5,00 g/l
Kurzinformation
Bei V. a. kompletten IgA-Mangel auch Bestimmung des sekretorischen IgA im Speichel und der IgG-Subklassen im Serum ratsam.
Zusatzinformation
Hintergrund
IgA kommt als Serum-IgA und als sekretorisches IgA (sIgA) auf den Schleimhautoberflächen (siehe unter "Immunglobulin A, sekretorisch") vor. Im Serum liegt IgA zu etwa 90 % als Monomer vor. Zwei IgA-Subklassen lassen sich unterscheiden, deren funktionelle Bedeutung jedoch nicht definitiv geklärt ist. IgA passiert nicht die Plazentaschranke. Nach der Geburt wird IgA langsam gebildet, am Ende des 1. Lebensjahres liegen etwa 25 %, mit 3 - 4 Jahren etwa 50 % und mit Ende des 16. Lebensjahres 100 % der Erwachsenenwerte vor. Der Säugling wird über die Muttermilch mit IgA versorgt. Die Bestimmung von IgA hat insbesondere Bedeutung zur Abklärung eines selektiven IgA-Mangels und anderen Antikörpermangelsyndromen.
 
Bewertung
Erniedrigtes Serum-IgA findet sich bei Antikörpermangelsyndrom, selektivem IgA-Mangel, Ataxia teleangiectatica, nephrotischem Syndrom und Plasmozytom (Ausnahme: IgA-bildendes Plasmozytom).
 
Selektiver IgA-Mangel
Der selektive IgA-Mangel ist der häufigste Immundefekt (Prävalenz ca. 1:600, IgA-Werte < 0,05 g/l). Selektiver IgA-Mangel im Serum kann mit normalem oder erniedrigtem sIgA einhergehen. In 20 % ist der selektive IgA-Mangel mit IgG2-Subklassenmangel kombiniert.
Krankheitssymptome umfassen gehäufte Infektionen der Atemwege und Durchfallerkrankungen. Die Mehrzahl der Betroffenen ist jedoch klinisch asymptomatisch. Bei Patienten mit selektivem IgA-Mangel treten gehäuft Autoimmunerkrankungen, z. B. SLE und Zöliakie, Asthma und Nahrungsmittelallergien auf. Bei IgA-Mangel im Serum und Fehlen des sIgA darf wegen der Gefahr anaphylaktischer Reaktionen keine IgA-Substitution erfolgen!
 
Erhöhtes Serum-IgA wird über die Leber ausgeschieden und steigt daher bei Leberparenchymschäden, insbesondere toxischen Schäden durch Alkohol und Medikamente, an. IgA-Erhöhungen treten ferner bei chronisch-entzündlichen Prozessen des Bronchialsystems und der Gastrointestinalschleimhäute, Plasmozytom und Autoimmunopathien auf.
 
Einflussfaktoren
Bei Kryoglobulinämie findet sich eine gleichzeitige Verminderung von IgG, IgM und IgA (in-vitro-Effekt).
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat Januar 2023.pdf
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