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Laboruntersuchung
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17.04.2024 |
Eigenleistung |
Enzymatisch, Photometrie |
1 ml Serum, je nach Zeitfenster |
Schwellenwert: 20 mg/l |
Sofern keine Stoffwechselstörung vorliegt, kann ein positiver Nachweis von GHB auf die Einnahme von "Liquid Ecstasy" (z. B. in "K.O.-Tropfen") hinweisen.
Bei der Analyse wird auch GBL (gamma-Butyrolacton) erfasst, das ein legaler Ersatzstoff ist und nach peroraler Aufnahme zu GHB metabolisiert wird. GHB hat ein enges Nachweisfenster: im Blut 8 h, im Urin 12 h! |
Hintergrund
Mit dem neuen Labortest auf Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GHB, „Liquid Ecstasy“, „Liquid X“) kann der Konsum dieser Partydroge bzw. deren Beibringung als K.O.-Mittel nachgewiesen werden.
Diese auch endogen vorkommende Substanz wird zur Narkoseeinleitung eingesetzt und hat auch eine Zulassung für die Behandlung der Narkolepsie. Mit Beginn der 1990iger Jahre hat diese Missbrauchsdroge zunehmend Eingang in die Party- und Technoszene gefunden und ist seit März 2002 als Betäubungsmittel klassifiziert (Anlage III zu §1 BtMG: verkehrsfähiger und verschreibungsfähiger Stoff). Die Anzahl der Intoxikationen ist in den letzten Jahren angestiegen und man muss hinsichtlich des Konsums von einer erheblichen Dunkelziffer ausgehen.
In niedriger Dosierung wirkt GHB euphorisierend und stimulierend. Daher auch der Name „Liquid Ecstasy“. Chemisch gesehen gibt es jedoch keine Verwandtschaft mit dem eigentlichen Ecstasy (MDMA). Des Weiteren wird auch eine angstlösende und sozial öffnende bzw. u. U. auch aphrodisierende Wirkung angestrebt. In höherer Dosierung überwiegt die sedierende Komponente bis zur Entwicklung eines Komas mit Atemdepression. Die Applikation erfolgt oral in flüssiger Form, seltener als Spray inhaliert. Im Körper wird GHB nicht zur Gamma-Aminobuttersäure (GABA) metabolisiert, sondern die dämpfende Wirkung dieses inhibitorischen Neurotransmitters wird verstärkt.
Bewertung
GHB wird durch die Alkoholdehydrogenase praktisch vollständig zu Bernsteinsäure oxidiert und im Citratzyklus weiter metabolisiert. Ca. 2 - 5 % der oralen Dosis lassen sich als unveränderte Substanz im Urin wiederfinden, woraus ein Detektionsfenster von ca. 12 Stunden resultiert. Die Metabolisierung von GABA zu GHB führt dazu, dass man auch im Urin von abstinenten Personen ca. 2 – 10 mg/l endogenes GHB messen kann.
Durch die Metabolisierung zu GHB wird auch der Konsum von Gamma-Butyrolacton (GBL) und 1,4-Butandiol (BDO) erfasst. Die beiden Substanzen unterliegen dem Grundstoffüberwachungsgesetz und sind Grundchemikalien der Chemischen Industrie. |
Caputo F, Vignoli T, Maremmani I, Bernardi M, Zoli G. Gamma hydroxybutyric acid (GHB) for the treatment of alcohol dependence: a review. Int J Environ Res Public Health 6: 1917-29, 2009. (110)
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Ringversuchszertifikat Oktober 2024.pdf |