Rivaroxaban

Anti-Faktor-Xa-Aktivität (Rivaroxaban), Xarelto®

Kategorie Laboruntersuchung
Stand02.04.2024
ErbringerEigenleistung
MethodeChromogene Messung
Material1 ml Citrat-Plasma (tiefgefroren)
Ansatztagenach Bedarf
Indikation
Überwachung der Compliance, bei Komplikationen unter Rivaroxaban-Therapie (Blutung, Infarkt, akutes Nierenversagen), vor Notfall-OP
Abnahme
Die Blutentnahme sollte VOR Einnahme von Rivaroxaban (im Talspiegel) erfolgen.
Referenzbereich
Im Rahmen von pharmakokinetischen Studien wurden folgende Mittelwerte (5.-95. Perzentile) der Maximal- bzw. Minimal-Konzentration im steady state bei normaler GFR gefunden.
 
Schlaganfallprophylaxe bei NVAF/TVT:
20 mg/d
Talspiegel : MW 32 (6-239) ng/ml ca. 24 h nach Gabe
Spitzenspiegel : MW 215 (22-535) ng/ml 2-4 h nach Gabe
 
VTE-Prophylaxe nach HTEP/KTEP:
10 mg/d
Talspiegel : MW 14 (4-51) ng/ml ca. 24 h nach Gabe
Spitzenspiegel : MW 101 (7-273) ng/ml 2-4 h nach Gabe
 
Prophylaxe nach ACS: (2,5 mg/2x/d)
Talspiegel : MW 9,2 (4,4-18) ng/ml 2-4 h nach Gabe
Spitzenspiegel : MW 47 (13-123) ng/ml ca. 12h nach Gabe
 
Die Beurteilung des Messwertes richtet sich nach dem Zeitpunkt der Blutentnahme, der Dosierung des Präparates und dem Zeitpunkt der letzten Applikation.
 
Quelle  : Fachinfo Rivaroxaban Fa. Bayer 8/2018
 
Kurzinformation
Das Monitoring von Rivaroxaban und Apixaban, beides direkte Faktor-Xa-Inhibitoren, erfolgt über einen Anti-Xa-Assay mit substanzspezifischen Kalibratoren. Der direkte Thrombin-(Faktor II)-Inhibitor Dabigatran wird als Dabigatranetexilat mit einer modifizierten Thrombinzeit gemessen. Für Apixaban, Dabigatran und Rivaroxaban bietet die LC-MS/MS-Methode als Back-up in Einzelfällen eine zweite Möglichkeit der Spiegelbestimmung neben der primär verwendeten funktionellen Methode
Zusatzinformation
Hintergrund
Rivaroxaban gehört als direktes orales Antikoagulans zu den direkten Faktor Xa-Inhibitoren.
Diese Substanzen  ist  zugelassen zur Primärprävention von venösen Thromboembolien nach elektivem Hüft- oder Kniegelenksersatz, zur Prävention von Schlaganfall und systemischer Embolie bei Vorhofflimmern und zur Prophylaxe und Behandlung von venösen Venenthrombosen.
 
Bewertung
Ein Routine-Monitoring ist i.d.R. nicht erforderlich, sinnvoll aber als Compliance-Kontrolle, bei V.a. Überdosierung, Komplikationen unter der Therapie, akutes Nierenversagen, vor Notoperationen oder vor Epidural- und Spinalanasthesien und bei besonderem Patientenkollektiv (ältere Patienten, Gewicht < 50 kg).
Bei einer Gerinnungsanalyse, die die tatsächliche Gerinnungsfunktion ohne Einfluss der Antikoagulanzien widerspiegeln soll, sollte die Probe direkt vor der nächsten Tabletteneinnahme oder besser nach einer Einnahmepause, die mindestens 3 – 4 Halbwertszeiten (entspricht 2 – 3 Tage) betragen sollte, erfolgen.
siehe auch Tabelle Einflüsse auf Gerinnungsmethoden unter direkte orale Antikoagulantien.
 
Die Beurteilung des Messwertes richtet sich nach dem Zeitpunkt der Blutentnahme, der Dosierung des Präparates und dem Zeitpunkt der letzten Applikation. Weitere Information siehe Fachinformation.
 
 
 
 
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat Oktober 2022.pdf
Download.png Ringversuchszertifikat Oktober 2023.pdf