|
Lexikon
|
16.08.2011 |
Cryptococcus neoformans-Antigen; kultureller Erregernachweis |
Erreger
Die Kryptokokkose wird vor allem durch den Spross- oder Hefepilz Cryptococcus neoformans verursacht. Seit kurzem ist als weitere, seltenere Spezies C. gattii bekannt, die eine höhere Pathogenität als C. neoformans aufweist.
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion erfolgt primär über Inhalation der Erreger. C. neoformans ist weltweit verbreitet. Reservoire in der Umwelt sind Vogelfäkalien (besonders Kot von Tauben und Papageien), Erdboden, Früchte und Getreide. C. gattii kommt insbesondere in Regionen mit Eukalyptuswäldern vor (in Europa im Mittelmeerraum).
Klinik
- Inkubationszeit: nicht genau bekannt, wahrscheinlich mehrere Wochen.
- Die Infektion verläuft meist mit zunächst uncharakteristischen Beschwerden und wird erst bei Dissemination des Erregers manifest.
- Immunkompetente Patienten: Kryptokokken-Herde in der Lunge, chronisch endobronchiale Kolonisation
- Immundefiziente Patienten: Streuung der Kryptokokken in ZNS, Lymphknoten, Haut, Skelett und Urogenitaltrakt mit Bildung von abszessähnlichen Herden.
Diagnostik
- Kultureller Erregernachweis (Anforderung Pilz-Kultur) aus Blut (Blutkulturen), respiratorischen Sekreten, Liquor, Biopsien etc., ermöglicht genaue Speziesidentifizierung des Erregers.
- Nachweis von Cryptococcus neoformans-Antigen im Serum oder Liquor ermöglicht Schnellnachweis und ist geeignet zur Therapiekontrolle.
Therapie und Prophylaxe
Die antimykotische Therapie erfolgt mit Amphotericin B, 5-Flucytosin und Fluconazol gemäß aktueller Leitlinien. |