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Lexikon
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21.03.2011 |
Japanische Enzephalitis-Virus-AK |
Erreger
Das Japanische Enzephalitis-Virus (JEV) ist ein RNA-Virus, das mit dem FSME-Virus verwandt ist.
Infektionsweg und Verbreitung
Das JEV wird durch Mücken der Gattung Culex übertragen. Tierisches Reservoir sind Schweine und Vögel. Das JEV kommt endemisch in Südostasien (westlich bis Pakistan) und auf dem indischen Subkontinent vor und stellt in Asien die häufigste Ursache für eine virale Enzephalitis dar.
Klinik
- Inkubationszeit: 5 - 15 Tage
- grippeähnliche Erkrankung mit Fieber, Myalgien, Kopfschmerzen (DD Dengue-Fieber)
- bei < 0,5 % der Infizierten (Meningo-) Enzephalitis, Letalität 5 - 10 %, Folgeschäden in 30 - 50 %
Diagnostik
Nachweis JEV-spezifischer AK im Serum:
- keine Unterscheidung von impf- und wildvirusinduzierten AK
- Kreuzreaktivitäten zu anderen Flaviviren (FSME-, Dengue-Virus etc.) beachten
Nachweis von JEV-RNA im Serum und Liquor in Speziallabor:
- im Serum oft über mehrere Wochen nach Infektion nachweisbar
Therapie und Prophylaxe
Es ist keine spezifische antivirale Therapie verfügbar. Für Reisende in Endemiegebiete steht ein Impfstoff zur aktiven Immunisierung, der in Deutschland bislang nicht zugelassen ist, zur Verfügung. |
Mertens T, Haller OA, Klenk HD. Diagnostik und Therapie von Viruskrankheiten: Leitlinien der Gesellschaft für Virologie. 2 ed. Urban & Fischer Verlag, 2004. (165)
Schmidt-Chanasit J, Schmiedel S, Fleischer B, Burchard G-D. Importierte Virusinfektionen. Dtsch Arztebl Int 109: 681-92, 2012. (171) |