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Lexikon
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29.10.2009 |
Campylobacter-Antigen im Stuhl; Erregerkultur und Resistenz; Campylobacter-AK (IgA, IgG) |
Erreger
Campylobacter sind gramnegative Stäbchenbakterien, die als häufigste Ursache bakterieller Gastroenteritis in Deutschland gelten. Humanpathogene Spezies umfassen vor allem Camyplobacter jejuni, Campylobacter fetus und Campylobacter coli.
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion erfolgt in der Regel durch kontaminierte Nahrungsmittel (Fleisch, Eier, Milch), seltener durch kontaminiertes Wasser (Baden) oder Schmierinfektionen, Reservoire des Erregers sind vor allem Nutztiere (Geflügel, Schwein, Rind, Schaf etc.).
Klinik
- Inkubationszeit: 1 - 5 Tage
- Etwa 50 % der Infektionen verlaufen asymptomatisch.
- fieberhafte Enterokolitis mit wässrig-schleimigen, oft blutigen Durchfällen, Bauchschmerzen und oft starken Bauchkrämpfen
- seltener septisches Krankheitsbild (meist durch C. fetus verursacht), insbesondere bei Immunsupprimierten, Säuglingen, HIV-Patienten
- Nach Infektion kann es zu Folgeerkrankungen kommen: Reaktive Arthritis, Guillain-Barré-Syndrom (GBS). Campylobacter sind für 50 % der Fälle von GBS ursächlich!
Diagnostik
- Gastroenteritis: Nachweis von Campylobacter-Antigen im Stuhl, Erregerkultur aus Stuhl
- Reaktive Arthritis, GBS: Nachweis von Campylobacter-AK (IgA-/IgG-AK) im Serum. Hier bleiben IgA-AK über längere Zeit deutlich erhöht nachweisbar. Bei akuter Campylobacter-Enteritis finden sich meist nur leicht erhöhte IgA-AK und nicht bzw. leicht erhöhte IgG-AK.
Therapie und Prophylaxe
Die Gastroenteritis heilt in der Regel spontan aus. Antibiotika (Makrolide, Fluorochinolone) sollten bei schwerwiegenden, rezidivierenden oder extraintestinalen Infektionen gegeben werden.
Meldepflicht
Direkter Erregernachweis ist meldepflichtig nach § 7 IfSG. |