Candida-Infektionen

Candidose

Kategorie Lexikon
Stand02.11.2009
Enthaltene Parameter
Pilzkultur und Resistenz; Candida-AK (IgM, IgA, IgG); Candida-AK (IHA); Candida-Antigen im Serum; Candida-DNA; DNA (18S-rDNA, Pilz-DNA)
Zusatzinformation
Erreger
Candida sind fakultativ pathogene Spross- oder Hefepilze. Als Krankheitserreger findet sich am häufigsten Candida albicans, seltener C. glabrata, C. krusei, C. parapsilosis u. a.
 
Infektionsweg und Verbreitung
Bei Candida-Infektionen handelt es sich in der Regel um endogene Infektionen bei lokaler oder allgemeiner Abwehrschwäche, da Candida auf der Haut und den Schleimhäuten kolonisiert. Risikofaktoren für lokale Candida-Infektionen sind u. a. feucht-warmes Hautmilieu und eine lokale Steroidtherapie, Risikofaktoren für invasive Candida-Infektionen umfassen zentralvenöse Zugänge, Immunsuppression, Antibiotikatherapie, Z. n. OP etc.
 
Klinik
Lokale Candida-Infektionen
  • Soor mit weißlichen, abstreifbaren Belägen auf gerötetem Grund
  • Intertrigo mit deutlicher Rötung und z. T. Schuppung
  • Onychomykose
Systemische Candida-Infektionen:
  • Fungämie: Fieber, Schüttelfrost, Risiko der Organbeteiligung durch hämatogene Streuung (Pilzabszesse in Leber, Milz, Niere etc.)
  • Pneumonie mit multiplen Pilzherden
  • Endophthalmitis, Meningitis, Endokarditis etc.
 
Diagnostik
Bei klinischem Verdacht auf lokale oder systemische Candidiasis sollte stets eine kulturelle Anzucht aus den entsprechenden Probenmaterialien (Abstriche, Haut-/Nagelmaterial, Stuhl, Blutkulturen, Liquor, Urin, respiratorische Sekrete, Katheterspitzen etc.) versucht werden. Diese ermöglicht auch eine Resistenzbestimmung gegenüber den gebräuchlichsten Antimykotika.
Ergänzend kann bei V. a. systemische Candidiasis ein Nachweis von Candida-Antigen- und -AK aus Serum durchgeführt werden. Aufgrund kurzzeitiger Titerveränderungen sind kurzfristige Kontrollen empfehlenswert. Leicht erhöhte AK-Titer finden sich oft bei Haut-/Schleimhautmykosen und Candida-Kolonisation. Bei Säuglingen können auch niedrige IgG-AK auf eine Infektion hinweisen. Bei lokalisierten Infektionen ist die Serologie jedoch wenig aussagekräftig.
Ein Nachweis von Candida-DNA ist in Sonderfällen aus Biopsien und Punktaten, z. B. bei Endokarditis oder Endophthalmitis, sinnvoll.
 
Therapie und Prophylaxe
Die antimykotische Therapie erfolgt mit Antimykotika gemäß Leitlinien, bei C. albicans ist in der Regel Fluconazol wirksam. Bei systemischen und rezidivierenden Infektionen sollte eine Resistenzbestimmung durchgeführt werden.