D-Dimere im Plasma

Fibrinspaltprodukte

Kategorie Laboruntersuchung
Stand03.07.2020
Abrechenbarkeit EBM
ErbringerEigenleistung
MethodeImmunoassay
Material
0,5 ml Citratplasma
Citratblut innerhalb von 1 h zentrifugieren, Überstand in ein neutrales Röhrchen überführen. Bei einer Transportzeit > 8 h Citratplasma tiefgefroren verschicken.
Indikation
Suchtest auf thromboembolisches Krankheitsgeschehen (V. a. frische Venen-Thrombose, DIC), Verlaufskontrolle unter Lyse-Therapie
Richtwert
Alter bis  51 J: < 500 µg/l
           52 J: < 510 µg/l
           53 J: < 520 µg/l
           54 J: < 530 µg/l
           55 J: < 540 µg/l
           56 J: < 550 µg/l
           57 J: < 560 µg/l
           58 J: < 570 µg/l
           59 J: < 580 µg/l
           60 J: < 590 µg/l
  Alter ab 60 J: < 750 µg/l
Schwangere
 im 1. Trimenon: < 701 µg/l
 im 2. Trimenon: < 1205 µg/l
 in der 1. Hälfte des 3. Trimenons: < 1672 µg/l
 in der 2. Hälfte des 3. Trimenons: < 2584 µg/l
Kurzinformation
HWZ: ca. 8 h
Weitere Informationen siehe Pocketcard Thrombophilie
Zusatzinformation
Hintergrund
D-Dimere bezeichnen Fibrinspaltprodukte, die durch endogene oder exogene Fibrinolyse (Plasmin, Fibrinolytika-Therapie etc.) entstanden sind.
 
Bewertung
Die D-Dimer-Bestimmung eignet sich wegen ihrer hohen Sensitivität (> 95 %) bei geringer Spezifität (ca. 50 %) insbesondere für die Ausschluss-Diagnostik einer Thrombose.
Ein negativer D-Dimer-Test hat einen hohen prädiktiven Wert. Bei nicht hoher (niedriger/mittlerer) klinischer Wahrscheinlichkeit ist bei normalen D-Dimeren keine weitere Lungenembolie-Diagnostik erforderlich.
In der S2-Leitlinie vom 1.9.2015 (Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie) wurde ein Cut off-value von 500 ug/l  in einer klinischen Management-Studie als alleiniger erster diagnostischer Schritt bei ambulanten Patienten mit V.a. LE eingesetzt. Die Verwendung eines altersadaptierten Grenzwertes (Alter x 10/ug/l bei einem Lebensalter  > 50 Jahre) kann ohne signifikanten Verlust der Sensitivität und des negativ-prädiktiven Wertes die diagnostische Spezifität erhöhen (Schouten et al. 2013).
 
Erhöhte Werte zeigen eine Fibrinolyse jeglicher Genese an: Thrombosen, Embolien, Verbrauchskoagulopathie, postoperativ und posttraumatisch, Hämatome, maligne Tumoren, in der Schwangerschaft, Lysetherapie.
Bei ungezielter Anforderung hat jedoch nur jeder zweite Patient mit erhöhten D-Dimeren eine thromboembolische Erkrankung. Letztlich können alle akuten Krankheitsprozesse mit einer Gerinnungsaktivierung und damit erhöhten D-Dimer-Werten verbunden sein.
Literatur
Hannemann-Pohl K, Stöckemann M, Kunstmann P, Knothe G, Michiels JJ, Kampf S-C. D-Dimer-Konzentration: Wann ist sie pathologisch? Frauenarzt 46: 198-201, 2005. (215)
 
Douma RA, Tan M, Schutgens RE, Bates SM, Perrier A, Legnani C, Biesma DH, Ginsberg JS, Bounameaux H, Palareti G, Carrier M, Mol GC, Le GG, Kamphuisen PW, Righini M. Using an age-dependent D-dimer cut-off value increases the number of older patients in whom deep vein thrombosis can be safely excluded. Haematologica 97: 1507-13, 2012. (216)
AnhängeDownload.png PocketCard_Thromophilie_LAY7_Ansicht.pdf
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