Mangan

Kategorie Lexikon
Stand07.06.2016
Abrechenbarkeit EBM
Enthaltene Parameter
Mangan im Blut; Mangan im Urin
Zusatzinformation
Vorkommen und Exposition
Eine berufliche Exposition mit Mangan (Mn) erfolgt in Bergwerken, Braunsteinmühlen, in der Stahlindustrie, bei der Herstellung von Legierungen, Glas, Keramik, Farben, Lacken, Linoleum, Trockenbatterien und in der chemischen Industrie.
 
Aufnahme
Die Aufnahme von Mangan erfolgt hauptsächlich in Form von Mangan-haltigem Staub über die Alveolen oder den Dünndarm. Bei Eisenmangel ist die Resorption bis auf das Dreifache gesteigert. Der Transport im Plasma erfolgt proteingebunden und in Erythrozyten. Hauptspeicherorte sind Leber, Niere, Pankreas, Hypophyse und Knochenmark.
Gastrointestinal resorbieren Erwachsene nur 3 %, Säuglinge und Kleinkinder 60 - 70 %. Resorbiertes Mn wird zu 99 % biliär eliminiert, die Halbwertszeit beträgt 6 - 7 Wochen, bei exponierten Personen 15 Tage.
 
Physiologische Wirkung
Mangan ist als Enzymbestandteil und –aktivator (u. a. der Superoxiddismutase) ein essentielles Spurenmetall.
 
Toxische Wirkung
Akute Manganintoxikation: nach Manganoxid-Inhalation Pneumonie; bei oraler Vergiftung blutige Diarrhoe (lokale Ätzwirkung).
Chronische Manganintoxikation: Enzephalopathie mit Morbus Parkinson-ähnlicher Symptomatik: Gangstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Rigor, Maskengesicht, Speichelfluss, stotternde Sprache, Gedächtnisstörungen.
Mangan wirkt in hohen Dosen mutagen und kanzerogen.
 
Bewertung
Für Mangan wurden keine befriedigenden Korrelationen zwischen der Arbeitsplatzkonzentration und dem Gehalt in Plasma, Urin, Stuhl oder Haaren gefunden.
Hohe Manganwerte kommen bei verschiedenen Leberkrankheiten, schwerer ischämischer Herzkrankheit und im Verlauf der Schwangerschaft vor.
Ein Manganmangel tritt auf Grund des ubiquitären Vorkommens und der stetigen Aufnahme des Elementes mit der Atemluft sehr selten auf, nur nach langfristiger totaler parenteraler Ernährung wurde ein Manganmangel beschrieben.